15.11.2023

BESSER MOBIL AUF DEM LAND - MEHR FLEXIBLE NAHVERKEHRSANGEBOTE

Mobil auf dem Land: verlässlich, sicher und nachhaltig. Das ist oft gar nicht so einfach. Was im städtischen Bereich mit großen Bussen und Straßenbahnen im Taktverkehr entlang klar festgelegter Linien und Haltestellen gut funktioniert, ist auf dem Land oftmals unpraktisch und wenig nutzerfreundlich.

Diese Problematik gab Anlass dazu, dass unsere Fraktionsvorsitzende und mobilitätspolitische Sprecherin Cornelia Lüddemann zu einem gemeinsamen Austausch mit Expert*innen zum Thema „Besser mobil auf dem Land – mehr Flexible Nahverkehrsangebote“ am 15. November 2023 in den Lindenhof Genthin eingeladen hat. Dies fand im Rahmen unserer Veranstaltungsreihe LANDleben statt.

In den ländlichen Regionen ist die nächste Haltestelle oft weit weg. Der Bus fährt vielleicht sogar nur drei Mal täglich. Hinzu kommt, dass durch starre Fahrtrouten die Busse Umwege fahren müssen und sich somit die Fahrzeit verlängert. Sogenannte flexible Bedienformen können darauf Antworten liefern und Abhilfe schaffen. Was darunter zu verstehen ist und welche Potenziale sie bieten, stellte Philipp Kosok von der Agora Verkehrswende vor. Durch neue gesetzliche Regelungen können (Klein-)Busse nun auch eine Vielzahl virtueller Haltestellen anfahren. Das heißt, über eine App findet man die entsprechenden Orte, an denen ein Zu- und Einstieg möglich ist. Dabei fährt der Bus nicht strikt eine Route ab, sondern kann bei Bedarf gerufen werden und nimmt den möglichst kurzen Weg zum Ziel. Es ist nicht so flexibel wie ein Taxi, aber als Teil des öffentlichen Nahverkehrs dafür preiswert. Häufig wird nur ein kleiner Aufpreis pro Fahrt zusätzlich etwa zum Deutschlandticket nötig.

Damit der ÖPNV jedoch auch bestmöglich erreichbar und mit anderen Verkehrsmitteln verknüpft ist, plant der Landkreis Mansfeld-Südharz Mobilitätsstationen zu errichten, wie Eric Benkenstein von der Standortentwicklungsgesellschaft Mansfeld-Südharz mbH in einem zweiten Vortrag ausführte. Neben den Verkehrsmitteln sollen diese Knotenpunkte auch Angebote bündeln, wie Verkaufsautomaten zur Nahversorgung oder Paketstationen. Mitgedacht werden auch sichere Radabstellanlagen, Car- und Bikesharing-Angebote sowie die Möglichkeit zum E-Scooter-Verleih.

Mit flexiblen Bedienformen und Mobilitätsstationen warf die Veranstaltung einen Blick in eine nutzerfreundliche und nachhaltige Mobilität von morgen. Auf Landesebene wollen wir diese Impulse durch Förderprogramme und mit einer klaren politischen Zielstellung in Sachen „Mobilität für alle“ unterstützen.